Die Pandemie verschärft wie ein Brennglas bestehende gesellschaftliche Konflikte – so lauten nicht wenige Analysen. Auch in der Eine Welt-Arbeit stellen wir fest, dass globale Ungleichheiten und Konflikte stärker zu Tage treten oder verschärft werden, die bereits vor Covid-19 gesellschaftliche „Normalitäten” geprägt hatten. Klima, Armut, Gesundheit, Rassismus – wir stellen fest, dass wir uns in einer Mehrfachkrise befinden, deren ökonomische, sozial-ökologische oder geschlechterbezogenen Dimensionen miteinander verknüpft sind.
Globale Ungleichheitsverhältnisse, also das Wohlstandsgefälle zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden, aber auch die Vulnerabilität minorisierter und marginalisierter Gruppen im Globalen Norden nehmen zu. Demgegenüber nehmen wir eine Dominanz weißer, europäischer/westlicher Perspektiven und zu wenige Stimmen aus dem Süden in der öffentlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Covid-19-Krise wahr.
Unsere Fragen in diesem Workshop richten sich auf diese Themen und wir möchten Impulse setzen, über das eigene Erleben der Pandemie hinaus zu blicken, globale Zusammenhänge auch im Sinne von solidarischer Verbundenheit und Verbindung zu erkennen und Anregungen für die Praxis zu liefern.
von und mit:
María Teresa Herrera Vivar (EPN Hessen), Nadja Losse (EPN Hessen) und Jeasuthan Nageswaran (agl e.V.)