Das Bestreben nach globaler Gerechtigkeit und Herausforderungen des Klimawandels sind zunehmend in die breite Öffentlichkeit gerückt und haben mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) in den letzten Jahren kräftigen politischen Rückenwind erhalten. Der Bildungsarbeit kommt dabei eine bedeutende Rolle zu. So ist die Förderung des Bewusstseins für globale Zusammenhänge und das Verstehen und Reflektieren komplexer Entwicklungsprozesse eine Bildungsaufgabe, der wir uns in unserer Arbeit annehmen. Derzeit verschärft die Corona-Krise die weltweite Ungerechtigkeit sowie nationale Egoismen und hebt Schwachstellen unserer (Welt-)Gesellschaft noch deutlicher hervor. Diese Entwicklungen verdeutlichen Dringlichkeiten. Sie zeigen aber auch, dass wir als Gesellschaft politisch handlungsfähig sind und dass „alte Mechanismen“ verändert werden können. Neben der formalen Bildung wird vor allem durch die Zivilgesellschaft eine Vielzahl von non-formalen und informellen Bildungsprozessen in Gang gebracht, um nachhaltiges und solidarisches Handeln in der Gesellschaft zu stärken.
Vor diesem Hintergrund befinden wir Bildungsakteur*innen uns in einem Moment der (Neu-) Orientierung und Auslotung nächster Schritte, um das Potenzial der Bildung für eine weltweite nachhaltige Entwicklung einzusetzen und den globalen Ungerechtigkeiten entgegenzutreten. Die Bedeutung von Bildung für einen sozialen, ökologischen und ökonomischen Wandel spiegelt sich dabei in einer Vielzahl von Bildungskonzepten wider: Globales Lernen, Transformative Bildung, Global Citizenship Education und Bildung für nachhaltige Entwicklung, welche u.a. durch das Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs“ (ESD for 2030) bildungspolitisch gerahmt sind, können hier genannt werden. Auch wenn diese Konzepte gleiche oder ähnliche Zielsetzungen verfolgen, sind sie in unterschiedliche Ursprünge und Kontexte eingebettet. Über die spezifischen Bildungsziele hinaus, schwingt mit den unterschiedlichen Bildungskonzepten also auch die Frage nach der grundsätzlichen Ausrichtung von Bildungsprozessen mit.
In unserem Workshop möchten wir mit euch Besonderheiten und Schnittstellen einzelner Bildungskonzepte in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit besprechen und u.a. gemeinsam diskutieren:
- wann die einzelnen Bildungskonzepte in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit zusammengedacht und wann sie zueinander abgegrenzt werden?
- wie sich dieser Diskurs in unserer konkreten Bildungsarbeit widerspiegelt?
Der Workshop soll auch thematisieren, welche Austauch- und Diskursräume es perspektivisch braucht. Damit soll der Workshop als Impuls für weitere Diskussionen in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit dienen.
Referentin:
Heidi Grobbauer (KommEnt)
Moderation:
Gundula Büker (EPIZ) und Anna Guerrero Lara (agl e.V.)
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