Eine Welt – gerecht für alle

Dekoloniale Perspektiven auf globale (Fehl-)entwicklungen und transnationale Zusammenarbeit

Wir befinden uns inmitten einer Vielfachkrise, deren unterschiedliche Dimensionen durchdie Covid-19 Pandemie stärker und wahrnehmbarer zu Tage getreten sind. Obwohl vermehrt eine globale Perspektive auf diese (Fehl-)entwicklungen gefordert wird,finden meistens nur Analysen, Lösungen und Konzepte aus dem Globalen Norden Eingangin die hiesige Diskussion. Insbesondere dekoloniale Ansätze, die die Mehrfachkrise als Effekt der Kolonialität der Gegenwart analysieren und dekolonialisierende Handlungsoptionen für den gesellschaftlichen Wandel anbieten, werden in der lokalen Debatte kaum rezipiert.

In den Dialogveranstaltungen möchten wir uns über Alternativenzu den dominanten Perspektiven aus dem Globalen Norden in der medialen, politischenund wissenschaftlichen Debatte aktueller globaler Herausforderungen mit entwicklungspolitisch Aktiven und Engagierten aus dem Globalen Süden austauschen.


Welche Dimensionen und Ausprägungen dieser sozialen, ökonomischen und sozial-ökologischen Ungleichheiten rücken aus einer dekolonialen Perspektive in den Blick? Welche Wissensbestände und alternativen Herangehensweisen werden durch diesen Perspektivwechsel erst als solche sichtbar? Welche Rahmenbedingungen begünstigen einepositionierte Praxis des „Lernens aus dem Globalen Süden“? Und wie können auf dieserGrundlage solidarische, transnationale Formen von Verbundenheit und Verbindung neugedacht und praktiziert werden?

Dialog im Juli: Entwicklung und Dekolonisierung


Die Auftaktveranstaltung unserer Reihe nimmt eurozentrische Fortschritts- undEntwicklungsvorstellungen aus einer dekolonialen Perspektive kritisch unter die Lupe.


Im Rahmen des Vortrags wird die Arbeit des Epatu Konuko Kollektivs in Venezuela vorgestellt, als Beispiel für die zahlreich existierenden gegen-hegemonialen lokalen Praktiken, die im Globalen Süden umgesetzt werden, um eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise jenseits des dominanten Entwicklungsparadigmas zu erproben.

Referent:innen:


Alejandro Ceballos ist seit 2014 Teil des Epatu Konuko-Kollektivs. Er wurde 1980 in Venezuela geboren und lebte dort 22 Jahre lang. Er studierte Umweltwissenschaften und arbeitete 10 Jahre lang an der Universität von Kopenhagen – Dänemark, wo er zu den Themen Umweltpolitik und Klimawandel lehrte. Er arbeitet für den Weltladen-Dachverband, ist Referent bei BtE und Redakteur bei Weltfunk in freefm.de.

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