Eine Welt – gerecht für alle

agl-Appell zum Bundeshaushalt 2026

Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe im Bundeshaushalt 2026:

Entwicklungspolitik erneuern und finanzieren

Die agl appelliert an Bundestag und Regierung, angesichts veränderter internationaler Herausforderungen die Ausrichtung der Entwicklungspolitik gemäß ihrer strategischen Bedeutung zu aktualisieren und mit ausreichend Mitteln auszustatten. Geplante Kürzungen der Einzelpläne 23 und 05 im Haushalt 2026 müssen korrigiert werden.

„Krisen, Kriege, Klima – die Weltlage erfordert eine strategische Anpassung von Entwicklungspolitik an veränderte globale Herausforderungen. Deutschland und Europa müssen sich – im eigenen Interesse – entschieden für Demokratie, rechtsstaatliches,  regelbasiertes Handeln und gute Wirtschaftsbeziehungen in der Welt einsetzen“, so Simon Ramirez-Voltaire, Geschäftsführer der agl.

Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, Entwicklungszusammenarbeit nicht als konsumtive Kosten zu behandeln, sondern als Investitionen für Wohlstand, Demokratie und Nachhaltigkeit in der Zukunft.

„Das Bild von Entwicklungspolitik als einer rein altruistischen Hilfe der Stärkeren für Schwächere ist überholt. Deutschland und Europa sollten zeitgemäße und realistische Angebote an Länder des Globalen Südens machen, mit transparenten und fairen Bedingungen der Zusammenarbeit, die zum gemeinsamen Nutzen beiträgt“, so Martin Weber, Vorstandsvorsitzender der agl. Dies gilt umso mehr im geopolitischen Wettbewerb, in dem unsere demokratisch-europäische Gemeinschaft steht.

Die Debatten zeigen ein verständliches Bedürfnis der Bürger*innen, informiert und in globale Prozesse einbezogen zu werden sowie die Erwartung, Mittel sinnvoll einzusetzen. „Ein wichtiger Bereich, um dies zu leisten und um entwicklungspolitische Maßnahmen, Engagement und Ziele zu reflektieren, ist die zivilgesellschaftliche entwicklungspolitische Bildungs- und Informationsarbeit. Sie stärkt zudem die Demokratie bei den Bürger*innen vor Ort und die dafür so wichtige Zivilgesellschaft, die viele Projekte umsetzt“ so die agl.

Die agl appelliert daher, die Etats des BMZ (EP 23) sowie der Humanitären Hilfe im AA (EP 05) nicht zu kürzen. Einzeltitel, aus denen Zivilgesellschaft gefördert wird, dürfen nicht gekürzt, sondern müssen stabilisiert und perspektivisch ausgebaut werden, insbesondere der privaten Träger (68776), der Austausch- und Entsendedienste (68774) und des zivilen Friedensdienstes (68772), sowie weiterhin der entwicklungspolitischen Bildung und Information (68471). Infos und Beispiele entwicklungspolitischer Bildungs- und Informationsarbeit finden Sie hier sowie zu zivilgesellschaftlicher Arbeit in den Bundesländern hier.